Als 1917 der I Weltkrieg in Schützengraben ausgefochten wurde, waren die italienischen Truppen unter anderem auch in Nord-Italien, auf den trostlosen Schneefeldern von Adamello und Ortles-Cevedale stationiert. In engen Schützengraben, manchmal bis zu 300m über dem Meer, kämpften die Italiener mutig gegen die Österreich-Ungarische Truppen und gegen das feindselige raue Klima.
In dieser feindseligen Umgebung wurden sogar die einfachsten Dinge zum Problem. Am schwierigsten gestaltete sich die Nahrungsversorgung der Truppen. Die einzigen Zugänge waren enge Militärpfade im Schnee, oft in Schiessweite des Feindes.
Genau dann hatte jemand die glorreiche Idee, den Alpinos und ihren Esel Hunde zur Seite zu stellen, und diese zur Versorgung weiter entfernten Positionen zu verwenden. Aus praktischen Gründen (denn sicherlich konnte man in Kriegszeiten keine Schlittenhunde aus dem Ausland besorgen), fiel die Auswahl auf den heimischen Maremmano. Erstens musste der Hund rüstig, stark und den schweren Belastungen und harschem Klima gewachsen sein; das Fell durfte weder zu kurz noch zu lang sein, den es musste den Hund sowohl vor Kälte schützen, durfte aber nicht den Schnee festhalten, das festgefroren zusätzliches Gewicht verleihen würde. Weiße Hunde waren aus rein mimetischen Gründen wünschenswert.
Und so kam eine stattliche Anzahl von Maremmanos direkt von den Schäfern Süd-Italiens rekrutiert und mach einer kurzen Ausbildung an die Front geschickt. Der starke und unabhängige Charakter der Maremmanos gab hier das Beste von sich: in zweier- oder dreier-Gespannen zogen sie kleine Karren oder Schlitten voll mit Nahrungsmitteln und Munition, und sicherten sich so die unendliche Dankbarkeit der Soldaten. Vom eisigen Wind und Schnee gepeitscht, von den Sonnen Spiegelungen geblendet, zogen sie entlang der schmalen Pfade, nur auf ihre wertvoll Fracht bedacht. Niemals ungeduldig oder müde, mit der Disziplin der echten Soldaten, fast als wäre ihnen bewusst, dass dass Leben der Jungs in den Schützengraben von ihnen abhing.
Von allen Herdenschutzhunden waren die komplett weißen am besten dazu geeignet, karren oder Schlitten mit bis zu 80-90 kg Gewicht zu ziehen, während die gecheckten sich besser dazu einigten, Gewichte direkt auf dem Rücken zu tragen, und wurden dann eingesetzt, wenn es schnell gehen musste, um aus der Schusslinie rauszukommen.
