Der Maremmen Abruzzen Schäferhund
Eine"moderner" Hund, die sich verbirgt hinter antikem und tapferem Benehmen

Der Maremmanen ist das Ergebnis eines sehr langen Ausleseprozesses, das seinen Ursprung in den Bedürfnissen der Transhumanz-Schaefer Süditaliens, insbesondere der Abruzzen, hat.

Das landwirtschaftliche Kontext und die Transhumanz-Wirtschaft wurden also zur einzigen wahren kulturelle und historischen Nische für unsere weißen Waechter. Jahre natürlicher und anthropologischer Auslese haben ihn zu dem gemacht, wie wir ihn heute kennen: ausgeglichen und zuverlässig, stolz und würdevoll, majestätisch und verführerisch, ein Hund, den nur diejenigen nicht haben wollen, die ihn nicht kennen.

Die Schönheit dieser weißen Waechter offenbart sich unter allen Umständen, aber nachdem man von der Ansicht diesen herrlichen Tieren, die ihre Arbeit in den wilden und einsamen Apenninen verrichten, verführt wurde, ist es fast schon banal, sie in der Stadt an der Leine laufen zu sehen. Die Hauptaufgabe, die “raison d’etre” des Maremmanos ist es, Herdentiere von den Angriffen der Wölfe und anderer Räuber zu verteidigen, die das Vieh seit jeher heimsuchen.

Die rassenspezifischen Eigenschaften des maremmanos sind Mut, starke Bindung zum Vieh und zum Territorium, und totale Abwesenheit eines Jagdinstinktes. Wahre Liebhaber dieser fantastischen Rasse werden sicherlich nicht nur sein Aussehen, sondern auch den oekologischen und historischen Background zu schaetzen wissen. Diejenigen, die einen Maremmano-Welpen von einem Zuechter erwerben, sollten darauf bastehen, das „Original“ und nicht die „Faelschung“ zu bekommen. Ist es nicht faszinierend, sich vorzustellen, dass derselbe weisse flauschige Welpe, der so gluecklich in Ihrem Garten lebt, auch ein wilder und unbestechlicher Herdenschutzhund werden konnte? Der Punkt ist, dass die natuerliche Attituede unserer HUnde bewahrt, und nicht vergessen werden sollte.

Diese antiken Hunde, die schon immer von Schäfern als Herdenschutzhunde eingesetzt wurden, haben eine gründliche Auslese hinter sich, die darauf ausgerichtet war, bestimmte somatische Eigenschaften zu garantieren:

  • Sie mussten groß und stark sein, um Angriffe von Raubtieren oder Viehdieben alleine oder im Rudel abzuwehren.
  • Ernsthaftigkeit, Genügsamkeit und Rüstigkeit, um dem harten Leben eines Herdenschutzhundes gewachsen zu sein – ständige Wanderungen, karge Nahrung und schlechtes Wetter inklusive.
  • Dichtes und halb-langes Fell mit dichtem Unterfell, das eine perfekte Wärmeisolierung und einen Abtropfeffekt bei Regen bietet.
  • Weißes Fell, einerseits, um in der Schafherde unbemerkt zu bleiben, andererseits, um von den angreifenden Wölfen oder anderen Tieren leicht unterschieden und so nicht vom Schaefer erschossen zu werden.

Andere wertvolle und benötigte Charaktereigenschaften waren:

  • Viehbindung.
  • Angeborener Wachinstinkt.
  • Ausgeglichenheit und Faehigkeit zur Selbstentscheidung.

Beruf Wachhund
- ohne bedarf für Dressur

Ein typischer Arbeitstag fängt für den Maremmanen schon im Morgengrauen an: zusammen mit den Schafen aus dem Stall gehen und schon mal bellen, um seine Anwesenheit zu bezeugen. Dann die Weide, wo in wenigen Augenblicken die Schafe grasen werden, auf die Spuren seines Feindes Nr. 1, des Wolfs, inspizieren. Sollte etwas Verdächtiges da sein, bellt der Maremmano. Danach führt er die Schafe auf die Weide, aber sollte er einen verdächtigen Geruch oder Geräusch entdecken, fängt er zu knurren an; wenn alles in Ordnung ist, legt sich der Maremmano normalerweise am höchsten Punkt der Weide hin, von wo aus er einen guten Überblicke über alles hat.

Diese wundervollen weißen Riesen tun ihre ersten Schritte zusammen mit den Schafen schon sehr früh, wenn sie etwa 2 Monate alt sind, einfach ihrem natürlichen Instinkt folgend, ohne das ein Training notwendig wäre.

Während der langen Nachmittage auf der Weide vergeht die Zeit sehr langsam. Die Maremmanos ruhen sich im Schatten aus, für die Passanten fast unsichtbar. Wenn die Schafe weiterziehen, folgt der Maremmano ihnen fast im Halbschlaf. Nur die jüngsten sind energiegeladen und versuchen, mit den geduldigeren Alten zu spielen.

Die Hündinnen sind etwas wacher als die Rüden und bleiben sitzen, anstatt sich hinzulegen. Wenn der Hund ein Grundstück und nicht eine Herde, die immer in Bewegung bleibt, bewachen muss, wird er sich sehr aufmerksam seinen Beobachtungspunkt aussuchen, von wo aus er die Situation unter Kontrolle halten kann, und wird wie ein weißer Sphinx dort bleiben, bereit, jeden Eindringling fortzujagen.